Extensive Aufzucht von Seepferdchen

Hier möchte ich ein Beispiel dafür bringen, welches sehr gut dazu geeignet ist, den Satz "Weniger ist mehr" unter Beweis zu stellen.

In einem 80 Liter fassenden Aquarium, welches übersät mit Copepoden war, habe ich 2 zu früh geborene Seepferdchenbabys (H. barbouri) gesetzt. Der Versuch war eigentlich nur dazu gedacht, herauszufinden ob die Tiere lebensfähig sind, wenn sie zwar schwimmfähig, aber mit deutlichem Dottersack zur Welt kommen. Um es kurz zu machen, sie sind es.

barbouri 2,8 gelb

Beide Tiere waren OHNE jedes weitere Zutun nach gut 2 Monaten knapp 4 cm groß!
Dann habe ich zum ersten Mal nach dem Einsetzen der Beiden die Deckscheibe des Aquariums geöffnet, um mit Frostmysis zu füttern. Zunächst blieben die Frostmysis liegen und wurden von den zwar in ihrer Zahl deutlich geminderten, aber immer noch üppig vorhandenen Copepoden in die Nahrungskette integriert. Nach drei Tagen nahm dann aber das Erste der Beiden das gereicht Frostfutter an und das Andere tat es ihm weitere zwei Tage später gleich.
Die aus diesen Beiden gewachsenen H. barbouri Männchen haben später auch völlig problemlos gezüchtet.

Wer also nur mit genug Zeit und ohne nennenswerte Arbeit einige wenige Seepferdchen aufziehen möchte, dem kann ich nur empfehlen, diesen Weg auszuprobieren. Wenn die Elterntiere von jemand anderem versorgt werden und die Technik nicht versagt, dann kann man mit dieser Aufzuchtvariante ruhig mal ein oder zwei Monate in den Urlaub fahren, wenn man sich der Beobachtung der aufwachsenden Tiere berauben möchte.


© Jens Thölke 2007

 

Aktualisiert am: 07. April 2008